sollen, müssen, tun…

Das kennen wir doch alle. Aber müssen wir wirklich? Können wir nicht viel öfter ein dürfen, wollen daraus machen?
Vieles könnten wir doch einfach streichen. Weshalb tun wir es dann nicht?

  • Unser Perfektionismus hindert uns. Bei mir war es früher oft so, dass mein Haushalt perfekt sein musste. Alles aufgeräumt, geputzt… Heute ist es immer noch ordentlich bei mir, wenn ich aber heute keine Lust zum Fenster putzen habe lass ich es, dasselbe gilt beim bügeln. Meistens habe ich dann ein paar Tage später Lust und Zeit dazu. Den Fenstern (und der Wäsche) ist es gleich, wenn sie etwas länger nicht geputzt werden. Und ausser mir fällt es meist keinem auf. Das kann man auf vieles ausweiten, muss den tägl. abgestaubt, gesaugt werden? Ich bin der Meinung, nein.
  • Unser Pflichtbewusstsein triggert uns auch ganz schön. Gut, wenn ich meinen nicht sonderlich geliebten Zahnarzt Termin habe, bleibt mir nicht viel anderes übrig als mich daran zu halten. Ausser ich bin bereit die Kosten für den verpassten Termin zu bezahlen. Ich kann aber hier die Ansicht etwas ändern und sagen, immerhin darf ich zum Zahnarzt, ich kann mir ihn leisten, wie viele können das nicht? dasselbe gilt auch für die Arbeit, wie viele wären froh sie hätten eine Arbeit zu der sie gehen können.Ist für mich die Arbeit täglich ein muss, eine Qual, dann sollte ich mir überlegen was könnte ich daran ändern. Ich könnte meine Einstellung ändern, den Arbeitsplatz wechseln oder eine ganz andere Arbeit machen? Es gibt viele Möglichkeiten.
    Versprechen, ich habe versprochen etwas zu tun, also muss ich… Muss ich wirklich? Könnte ich es nicht verschieben, oder einfach sagen „du das ist mir jetzt doch zu viel, weil das und das dazu gekommen ist“. Wenn man ehrlich ist haben die meisten Verständnis. Klar kann man das nicht immer machen. Doch ich gehe davon aus, dass wenn ich es verspreche, ich mir schon Gedanken gemacht habe, möchte ich das und kann ich das einhalten.
  • die Angst, nicht mehr geliebt zu werden. Wie oft habe ich vieles nur deshalb gemacht, weil ich geliebt werden wollte. Ich sagte immer ja, unterstützte jeden und alles. Bis es einfach zu viel wurde. Ich habe angefangen nein zu sagen. Vor allem am Anfang, konnten es die anderen kaum glauben. Die meisten akzeptierten es einfach und die Freundschaft oder Liebe wurde mir nicht gekündigt.  Es gab aber auch Menschen die sich zurückgezogen haben. Es war für mich anfangs schmerzhaft. Nach einiger Zeit fragte ich mich dann, auf was war diese Freundschaft aufgebaut? Nur auf mein da sein, geben, gehorchen… Ehrlich gesagt, darauf kann ich verzichten.
    Menschen die dich lieben und schätzen tun es auch wenn du mal nein sagst.

Heute ist es so, dass ich versuche diese Worte nicht mehr zu verwenden. Ich darf, ich möchte, ich mache, das sind meine Worte. Nur schon mit dieser Einstellung änderte sich für mich vieles. Ich habe gestrichen, was mir nur Energie raubt und viel mehr in mein Leben gepackt was ich möchte, mir Freude macht.

Versuch es doch auch mal. Du wirst überrascht sein.