Ich war an der HV der Frauengemeinschaft. Dabei kamen wir auch auf das Thema Grosskinder und hüten. Die Meinungen gingen da sehr auseinander. Viele fanden „ich bin nicht bereit mich zu verpflichten und regelmässig zu hüten. Ich will meine Freiheit geniessen“. Ich sagte „ich hüte meine Enkeltochter immer wieder und geniesse es jeweils sehr. Es tut mir sogar gut, es entschleunigt mein Leben“ Nur eine einzige stimmte mir zu und fand Kinder zu hüten sei das schönste was es gibt.
Ich kann beide Seiten nachvollziehen. Wenn man Jahrelang die eigenen Kinder grossgezogen hat, womöglich noch kranke Eltern unterstützt hat oder gearbeitet hat, hat man doch schon viel getan. Man ist müde, möchte mehr Freiheit. Oft musste man sich selber einschränken. Stellte sich immer an den hintersten Platz, alle kamen vorher und davon hat man genug.
Ich frage mich dann aber auch was wäre wenn alle so denken? Es geht ja nicht nur ums Kinderhüten sondern um soziale Arbeit im allgemeinen. Was wenn niemand mehr sich um die kranken Eltern kümmert, niemand mehr die Pflanzen der Nachbarin giesst…
Wären wir dann nicht um ein vielfaches ärmer? Zum Glück ist das nicht so…
Meine Meinung: ich gebe, helfe wo ich kann, schaue dabei aber auch für mich. Ich nehme mir die Freiheit nein zu sagen, bevor es mir zu viel wird oder wenn ich schon was anderes abgemacht habe. Ich gönne mir Auszeiten und verwirkliche meine Träume. Ich muss mich nicht aufopfern oder mein Leben aufgeben um andere zu unterstützen.
Das war nicht immer so, früher war es bei mir nicht besser. Alle anderen kamen zuerst und dann ich. Ich lernte aber es darf anders und einfach sein. Ich liebe meine Familie auch wenn ich nicht immer auf Abruf bereit stehe. Ich hüte mein Enkeltochter regelmässig, das gibt mir so viel zurück, dass ich Dankbar bin für das Geschenk, des hüten dürfen`s.
Was ist eure Meinung dazu? hütest du Enkelkinder oder schaust du zu kranken Familienmitgliedern? wie fühlt ihr euch dabei?
Ganz Wichtig! Schaust du dabei auch auf deine Bedürfnisse?
Liebe Manuela,
ich bin voll und ganz einverstanden mit deinen Gedanken zu diesem Thema! Ich selbst habe sechs Enkelkinder (ein Bub und fünf Mädels) und sie sind einfach SO wunderbar! Da keines von ihnen am Ort wohnt, fahren mein Mann und ich immer wieder nach Freiburg i.Br., oder nach Weingarten bei Ravensburg, oder nach Langenau in der Nähe von Ulm, wo jeweils zwei Kinder leben. Gerade heute Nachmittag kommen die Langenauer Kinder, Antonia und Leonie, für ein paar Stunden zu uns, und am kommenden Mittwoch spiele ich beim 7. Geburtstag von Sara in Weingarten ein Stück mit meinen selbst kreierten Handpuppen. Die Kinder genießen uns Großeltern, und wir haben so viel Freude an ihnen!
Wenn es nach meinem Mann ginge, würden wir nie „Nein“ sagen, wenn wir um Unterstützung gebeten werden, aber ich selbst habe inzwischen, so wie du, gelernt, auch nach mir selbst zu schauen. Neulich, als ich mich nach einem langen Nachmittag mit Antonia und Leonie sehr angestrengt fühlte, stellte ich fest, dass ein inneres Kind sich überfordert gefühlt hatte. Ich kümmerte mich um es und schickte es zu meiner Seele…
Ich finde es sehr schön, dass du hier in deinem Blog ein solches Thema einbringst!
Liebe Grüße, Ines
Liebe Ines,
herzlichen Dank für deinen Kommentar. Schön dass du es für dich auch erkennen konntest und umsetzt,