Selbstvertrauen

Eigentlich logisch, bei mir hat es aber erst in den letzten Tagen klick gemacht, wie viele Blockaden entstehen nur weil das Selbstvertrauen fehlt. Wie oft habe ich mich deswegen selber aus gebremst.

Als ich in der 6.Klasse war musste ich in die Sprachschule. Damals merkten sie, dass ich das „s“ und „sch“ nicht richtig ausspreche. Ich war wohl schon zu festgefahren und hatte Mühe das zu lernen. Das „s“ ging noch einigermassen aber das „sch“ gelang mir einfach nicht. Die damalige Lehrerin, war keine ausgebildete Logopädin, sie hatte einfach Weiterbildungen besucht Sie sagte zu mir „wenn du das jetzt nicht lernst denken alle Leute du seist ein tötschchen“ (das heisst bei uns, nicht so intelligent, etwas doof).
Was geschah? ich getraute mich nicht mehr etwas zu sagen, ich wollte ja nicht als blöd dastehen. Ich konnte nicht mehr auf Leute zugehen. Bewerbungsgespräche waren schwierig. In Schnupperwochen oder -Tagen für eine Lehrstelle hiess es dann ich sei sehr ruhig, ich müsse mehr aus mir raus kommen, mehr Fragen stellen. Teilweise wurde es dann sogar als mangelndes Interesse meinerseits ausgelegt. Was nicht stimmte, ich getraute mich nur nicht.
Das dauerte sehr viele Jahre. Erst durch meine Ausbildungen wurde es besser. Schritt für Schritt getraute ich mich wieder etwas mehr zu sagen. Verstand mich aber jemand nicht, kamen die alten Gefühle sofort wieder hoch. Dabei spielte es keine Rolle ob es an meinem Sprachfehler lag oder sie mich nicht verstanden weil ich z.B. einfach nicht laut oder deutlich genug war.
Übrigens das „sch“ kann ich immer noch nicht richtig, aber heute macht es mir nichts mehr aus 🙂

Während meiner Ausbildung zur Energie-und Gesundheitstherapeutin, hatten wir das Modul Lebensberatung. Als Aufgabe mussten wir uns das nächste mal selber zeigen, uns irgendwie Darstellen. Ich hatte schlaflose Nächte, hätte fast alles hin geschmissen und die Ausbildung abgebrochen. Ich mich zeigen vor einer Gruppe? Ich, die sich am liebsten immer hinter allen versteckte? Ich wollte die Ausbildung aber unbedingt machen, also nahm ich all meine Mut zusammen und bereitete etwas vor. Ich meldete mich dann ziemlich am Anfang, damit ich es hinter mir hatte 🙂 Ich hab`s geschafft, ich zeigte ein Teil von mir. Sicher nicht so wie diejenigen die voll Selbstvertrauen strotzen und sich gern präsentierten. Ich fand mein zeigen ganz okay und war zufrieden mit meinem mich zeigen, stolz auf meinen Mut.

Das sind nur zwei von vielen Beispielen. Wie oft getraute oder traue ich mich nicht, einfach weil das Selbstvertrauen fehlte oder immer noch fehlt. Jedes mal wenn das geschieht, blockiere ich mich selber. Mache etwas nicht weil mein vertrauen in mich selber fehlt.

Selbstvertrauen heisst, ich vertraue mir, ich glaube an mich. Ich habe den Mut meine Komfortzone zu verlassen. Dadurch lösen sich alte Blockaden auf. Mit jedem mal geht es einfacher, nach jedem mal vertraue ich mir mehr. Die Blockaden werden immer weniger.
Heute habe ich viel mehr Selbstvertrauen. Ich weiss was ich kann, ich weiss wer ich bin. Perfekt bin ich nicht, die anderen aber auch nicht 🙂

Wie ich lernte mehr Selbstvertrauen zu entwickeln, was mir half
Indem ich ganz kleine Schritte ging, ich hielt mal einfach die Nase über meine Komfortzone. Es geschah nie etwas, so folgte dann der Fuss…

Durch Erfahrungen, jedes mal wenn es gut ging, ich es geschafft hatte wurde mein Selbstvertrauen stärker.

Ich nahm alle Komplimente an und speicherte sie in mir. Z.B sagte mir mal jemand, mein „sch“ töne herzig, Das war Balsam für meine Seele.

Ich überlegte was kann ich gut, was macht mich besonders.
Dazu kann man auch jeden Tag 3 Dinge in ein Heft schreiben, die heute gut gelungen sind oder speziell sind. Das können einfache Dinge sein z.B. heute habe ich sehr gut gekocht, ich habe meine Freundin unterstützt, ich habe der Nachbarin ein offenes Ohr geschenkt, Ich habe den Mann im Park angelächelt und gegrüsst, ich habe meine Wohnung abgestaubt…. Einfach positive Dinge

Ich wollte das meine Kinder Selbstvertrauen entwickeln. Wie sollten sie das lernen, wenn ich es ihnen nicht vorlebte? Also musste ich es lernen, mich wagen.

Was mir auch half, ich stellte mir Situationen vor und spielte es in Gedanken schon mal durch. Manchmal auch mehrmals bis ich fand, so ist es gut.

Ich Frage mich, was kann mir im schlimmsten Fall passieren? Das ist dann gar nicht so schlimm.

Ich nahm auch Bachblüten zur Unterstützung.

Das wichtigste in meinen Augen ist aber es zu tun! Ich muss ja nicht an einem Tag vom 10Meter Turm springen, ich kann mal vom Schwimmbaderand rein gleiten, das nächste mal rein springen. Das nächste mal traue ich mich dann schon vom 1Meterbrett….
Traue dich! von mal zu mal geht es besser und du merkst es geschieht dir nichts. Das macht dich stark und mutig.

Ich wünsche dir ganz viel Selbstvertrauen.
Im Herzen mit dir verbunden, Manuela