Selbstverständlichkeit – Achtsamkeit

Ist euch auch schon aufgefallen, dass (anscheinend) immer alles Selbstverständlicher wird und immer mehr erwartet wird? Oder sehe nur ich das so?
Es gibt natürlich nicht nur diese zwei Gruppen von Menschen, ich teile sie nur einfachheitshalber mal so ein.
Die einen bekommen etwas und bemerken es nicht mal oder bemerken nicht, dass es mehr ist als sie erwarten konnten. Man bekommt nicht mal ein Danke. Es ist für sie normal. Sie bemerken nicht, dass man sie grüsst, ihnen zulächelt, sie nehmen nicht wahr wie die Sonne aufgeht, was für Geschenke sie tagtäglich bekommen… Ist am Morgen die Strasse nicht vom Schnee geräumt, ja dann merken sie es und es wird reklamiert. Dass es davor aber 10x gemacht war das ist ihnen nicht aufgefallen… Es ist Selbstverständlich, schliesslich haben sie Steuern bezahlt. Ich bezahle – ich bekomme. Wer, oder wie viele Arbeit dahinter steckt, sehen sie nicht.
Die andere Gruppe hat offene Augen und ein offenes Herz. Sie leben, was ich Achtsamkeit nenne. Sie bemerken was um sie herum geschieht, wer was tut. Sie bewundern den schönen Sonnenaufgang, sie sind Dankbar für die Geschenke des Lebens. Oft geben sie viel und sagen „das ist doch Selbstverständlich“ wenn es bemerkt wird. Hier ist oft die Gefahr, dass sie zu lieb sind, ausgenutzt werden. Um so wichtiger ist es, dass sie sich selber wertschätzen, das schützt sie davor.

Ich möchte hier klarstellen, ich schreibe das hier nicht weil mir die eine oder andere Gruppe ständig über den Weg läuft und ich darunter leide 🙂 Es ist mir in der letzten Zeit einfach aufgefallen. Mir tut es weh, wenn ich sehe wie jemand sich grosse Mühe gibt und es einfach nicht beachtet oder wertgeschätzt wird. Zum Glück habe ich sehr selten solche Menschen um mich.
Ich ziehe an, was ich aussende. 🙂
Ich denke alle Menschen haben sowieso beide Anteile, einfach mehr oder weniger ausgeprägt. Ich persönlich versuche mein Leben in Achtsamkeit zu leben und die Geschenke die das Leben mir bietet zu sehen. Das kann eine Feder oder eine Kastanie sein, die vor mir auf dem Weg liegt, welch eine Freude. Es kann das liebe Wort von einem Freund sein. Begegnungen die ich mache. Ich bin auch dankbar für mein Blockaden, Konflikte denn daran darf ich wachsen. Ich bin auch mit meinen Mitmenschen achtsam, versuche zu spüren was sie brauchen, fühlen. Das positive daran, je achtsamer ich bin umso schöner ist das Leben, um so mehr Geschenke erkenne ich. Das Leben ist so einfacher, bunter, schöner und es kostet mich nichts. Es färbt auch auf mein Umfeld ab.
Manchmal ertappe aber auch ich mich dabei, dass ich etwas erst wieder (mehr) achte wenn es mir fehlt z.B. das ich den Wasserhahn aufmachen und trinken kann. Bin ich gereizt brauche ich auch länger um das lächeln von dir wahrzunehmen… Ich bin nicht perfekt sondern Mensch.

Wünschen wir doch allen Menschen, dass sie achtsamer werden. Leben wir es ihnen vor.
Achtsam: zu uns, zu den Mitmenschen, zu den Tieren, zur Natur, zur Arbeit….
Herzensgruss, Manuela